Beitrag im Lippstädter Patrioten, Samstagsausgabe der Kinder-Tageszeitungvom 16.02.2019.
Vielen Dank für die Genehmigung zur Wiedergabe auf dieser Website und an die Redakteurin Hannah Löseke.
„Benimm ist in. Das haben die Vorschulkinder im Jakobi- und Wichernkindergarten jetzt gelernt. Was gehört sich, was ist unhöflich? Wie verhält man sich im Bus, bei Tisch oder im Supermarkt? Nicole Schlepphorst hat mit den Kindern sechs Wochen lang gutes Benehmen geübt. Und dazu gehört auch Rücksicht nehmen. …
Geh’ mit keinem Fremden mit! Warte, bis die Fußgängerampel grün ist! Sag’ ‚bitte‘, ‚danke‘ und ‚Entschuldigung‘! Nies’ und huste nicht in die Hand, mit der du anderen die Hand schüttelst und schmatz’ nicht beim Essen! Die Vorschulkinder im Jakobi- und im Wichernkindergarten sind jetzt richtige Benimm-Experten. Sechs Wochen lang hieß es bei ihnen nämlich ‚Benimm ist in‘: Mit Nicole Schlepphorst haben sie ganz viel zum richtigen Umgang mit Mitmenschen gelernt. Ermöglicht hat das der Verein für unsere Kinder.
Nicole Schlepphorst ist Trainerin für Moderne Umgangsformen. Das heißt, sie bringt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei, wie man sich richtig verhält. Mit den Vorschulkindern hat sie zum Beispiel geübt, wie man sich im Straßenverkehr verhält, wie man begrüßt und verabschiedet, wie man sich am Tisch benimmt und wie man vorsichtig ist und Rücksicht auf andere nimmt. Diese Woche stand Einkaufen, Warten und Helfen auf dem Programm.
In der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt ist es wichtig, sagt Nicole Schlepphorst, dass man die Dinge nur anfasst, wenn man sie auch mitnimmt. Denn: ‚Keiner will Sachen kaufen, die andere angefasst haben.‘ Auch reinbeißen gehört sich im Laden nicht: Erst wenn’s bezahlt ist, darf man die Lebensmittel essen. Das ist doch klar.
Natürlich müssen die Kinder bei ‚Benimm ist in‘ nicht strikte und starre Regeln pauken wie im Matheunterricht in der Schule. Aber sie lernen spielerisch, wie man sich eben am besten verhält – mit Geschichten vom ‚Upps‘, das sich manchmal so gar nicht fein benimmt. Das hat an der Kasse zum Beispiel gedrängelt und gequengelt. Sein Freund Lukas weiß aber: Wenn man an der Kasse in der Schlange steht, muss man warten. Steht eine Frau mit einem Kinderwagen an der Ladentür, sollte man ihr die Tür aufhalten; und hat eine alte Dame schwere Tüten dabei, kann man sie ihr abnehmen. Höflich sein und helfen, das ist wichtig.
Nicole Schlepphorst hatte auch Benimm-Regeln für unterwegs im Schlepptau: Fährt man mit dem Bus, sollte man älteren Leuten oder Schwangeren den Sitzplatz anbieten. Fällt jemandem, der sich nicht gut bücken kann, etwas hin, ist es ganz lieb, wenn man das für ihn aufhebt.
Puh, eine ganze Menge Regeln sind das. Zum Schluss hat sie aber noch einen ganz wichtigen Rat: ‚Auch wenn du mal Hilfe brauchst, ist es schön, wenn du jemanden danach fragen kannst.‘
Beitragsbild (Hannah Löseke): Gewusst wie: Nicole Schlepphorst zeigt den Kindern, was sich gehört. Das kleine grüne Monster Upps auf dem Schoß der Trainerin benimmt sich nicht immer so fein. Aber so kann man gutes Benehmen eben auch lernen.“